| Titel: Arcanum | Genre: Rollenspiel | Publisher: Sierra | Max. Spieler: Single/Multiplayer | 3D-Support: Ja | Autor: Matthias Jentsch | |
Eine Fackel glimmt in der Dämmerung, als ein Elf, ein Zwerg und ein Halboger in die Höhle eindrangen. Lange war es her, daß sie diesen Ort besucht hatten. Nur im Flüsterton wurde gesprochen, denn keiner wußte, welche Gefahren dort unten auf sie lauerten. Plötzlich wurde die Nacht zum Tage als mehrere Orks auf unsere Helden losstürmen. Todesmutig stürzen sich der Zwerg und der Oger in die Schlacht. Nur der Elf bleibt stehen und wartet. Die Schlacht tobt und scheint verloren. Der Zwerg schreit um Hilfe. Doch der Elf lächelt nur, greift in die Tasche seines Mantels und zieht eine Pistole hervor. Wenige Minuten später ist der Kampf vorbei. Ungläubig schauen der Oger und der Zwerg zum Elf. „Hör mal, was soll das? Wo sind wir denn hier?“ „In Arcanum“ lautet die Antwort des Elfs.
Was sich hier noch etwas eigenartig anhört, wird in Arcanum Wirklichkeit. Arcanum ist das erste Spiel der kleinen Spieleschmiede Troika-Games. Ganz unerfahren sind die Hersteller trotzdem nicht, denn die Gründer des Teams sind niemand anders als die ehemaligen Produzenten von Fallout. Ganz kann das Spiel auch seine Herkunft nicht verschweigen, denn wer die Fallout Serie kennt, wird sich in der Optik gleich zu Hause fühlen. Damit sind wir allerdings auch schon beim größten Manko von Arcanum, denn sonderlich viel hat sich seit der Fallout Serie nicht verändert. Immer noch schauen wir aus einer Isoperspektive auf unsere Helden, welche sich auf Knopfdruck in Bewegung setzen. So weit so gut, auch Baldurs Gate 2 kam mit einer ähnlichen Grafik daher. Leider wirken die Ansichten von Arcanum trotzdem noch sehr altertümlich. Eine starke Überarbeitung der Grafikengine hätte dem Spiel wirklich gut getan. Damit sind wir allerdings mit den Kritikpunkten auch schon fast am Ende, denn unter dem graubraunen Entchen steckt eins der herausforderndsten Rollenspiele der letzen Zeit. Aber worum geht nun eigentlich in dem Spiel? Wie gesagt ist Arcanum ein Rollenspiel und spielt somit in einer Fantasywelt, die mit bekannten Welten wie AD&D und DSA vergleichbar ist.
Nun, doch vielleicht nicht so ganz vergleichbar, denn in Arcanum hält der Fortschritt Einzug. Die Welt hat sich weiterentwickelt und technische Neuerungen sind an der Tagesordnung. Leider stört dies empfindlich die bisher herrschende Ordnung, denn die Magie und die Technik vertragen sich nicht sonderlich. Wirken beide an einem Ort, kommt es meist zu verheerenden Katastrophen. Und genau in diese Welt stolpert unser Held. Eigentlich war er nur auf einem Zeppelinflug, als dieser von Orks in Miniflugzeugen angegriffen wird. Als einziger überlebt unser Held den Absturz. In den Trümmern finden wir einen alten Mann, der uns einen Ring und etliche wirre Sachen von sich gibt. Wir sollen den Ring zu einem Knaben bringen. Kaum haben wir den Ring genommen, fangen die Probleme an. Wie wir versuchen unsere Aufgabe zu erfüllen bleibt uns selbst überlassen. So können wir auf der einen Seite auf die etwas unberechenbare, aber starke Magie setzen, wir können uns aber auch der Technologie zuwenden. Egal für welche Seite wir uns entscheiden, viel zu tun gibt es immer. Hardcore-Rollenspieler können so ziemlich alles selbst einstellen. Auch die Entwicklung des eigenen Charakters steht völlig frei. Anfänger werden mit dieser Freiheit allerdings komplett überfordert. Für sie gibt es verschiedene Skripts. Dann übernimmt nämlich der Computer die gesamte Verteilung der Fertigkeitspunkte. Insgesamt gibt es im Spiel 80 Zauber und 56 technologische Diplome zu erlernen. Natürlich kann es kein Charakter schaffen, alles zu können. Rechtzeitige Spezialisierungen sind hier Pflicht. |