| Titel: Technomage | Genre: Rollenspiel | Publisher: Sunflowers | Max. Spieler: 1 | 3D-Support: Ja | Autor: Matthias Jentsch | |
Leider muß man bei der Steuerung einige kritische Worte sagen. Wir steuern unseren Held aus der Verfolgerperspektive. Die Kamera läßt sich frei um unseren Helden drehen und erlaubt so den Überblick über die Umgebung. Gesteuert wird unser Held mit Maus und Tastatur. Theoretisch reicht auch eine Wheel-Maus mit 5 Tasten, doch greift man in der Regel auf die Tastatur zur Kamerasteuerung zurück. Im Prinzip funktioniert die Steuerung recht einfach. Mit einem Klick auf die linke Maustaste führt man Aktionen aus, mit der rechten bewegt man sich. Ein Druck auf den mittleren Knopf läßt unseren Helden springen. Mit dem Rad der Maus bzw. der Tastatur steuert man die Kamera. Dies geschieht völlig unabhängig vom Helden. Leider kann es so schnell passieren, daß man einen Gegner übersieht,der sich im toten Winkel der Kamera befindet. Da es sich bei Technomage aber um ein Action-Rollenspiel handelt, gehören Kämpfe zur regelmäßigen Beschäftigung. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an diese Steuerung und kann damit umgehen. Was allerdings schwierig bleibt, sind die Hüpfpassagen, die Melvin ab und zu bewältigen muß. Hier funktioniert die Steuerung so ungenau, daß man oft vom Zeitlichen gesegnet wird. Dies ist wohl auch den Entwicklern aufgefallen und so haben sie „Respawn-Punkte“ eingebaut. Diese befinden sich meist vor solchen Hüpfstellen. Fällt man nun während des Springens in den Abgrund, landet man sofort wieder am letzten Punkt. Diese Funktion rettet so manch einen vor dem Biß in die Tischkante. Aber diese Passagen übersteht man auch, denn die Vorteile des Spiels überwiegen eindeutig. Spätestens die nächste Zwischensequenz läßt einen schnell den Ärger über die letzte Sprungaktion wieder vergessen.
Einen weiteren Pluspunkt verdient sich Technomage im Punkt Spieleinführung. Neulinge werden sehr langsam mit der Steuerung vertraut gemacht. Alle Aufträge, die man am Anfang in Dreamertown erhält, werden genau erklärt. Man erfährt, wie man die Waffen wechselt, wie man Items anwendet usw. So kommt man auch ohne Lesen des Handbuches sehr schnell klar. Auch die Gesamtstruktur des Spiels ist sehr gut gelungen. Im automatischen Questbuch sind alle noch zu erledigenden Aufgaben aufgeführt, der Schwierigkeitsgrad steigt langsam aber stetig an und die Motivation bleibt über lange Strecken erhalten. Ab und an darf man auch kleine Extraspiele erledigen. So spielt man mit den Kindern von Steamertown „Himmel und Hölle“ und nimmt an einem Käferrennen teil. Außerdem erhält man sehr viele kleine Aufträge, die sich sehr voneinander unterscheiden. Mal soll man Bücher zur Bibliothek bringen, mal Ratten in einem Keller beseitigen. Bei Technomage handelt es sich zwar um ein Rollenspiel, doch werden auch Einsteiger nicht von einer Unmenge Zahlen überfordert. Die Werte unseres Helden beschränken sich auf Kraft, Konstitution, Intelligenz und Mystik. Für gelöste Aufgaben und getötete Gegner erhält man Erfahrungspunkte. Diese können beim Stufenanstieg auf die vier Werte verteilt werden. Dieses System wirkt nicht sonderlich komplex, reicht aber für das Spiel vollkommen aus. Je nachdem wie man die Werte verteilt, wird aus unserem Melvin ein mächtiger Zauberer oder ein starker Kämpfer. So kann man sich in die Richtung spezialisieren, die einem mehr liegt. Viele werden jedoch den Weg des Kämpfers gehen, da man mit der Waffe wesentlich genauer umgehen kann als mit den Zaubersprüchen. Auch das Ableben der Gegner wurde sehr gut dargestellt. Die gefundene Lösung ist für kleinere Kinder geeignet, stört aber auch den Spieler fortgeschrittenen Alters nicht. |