| Titel: Cultures 2 | Genre: Aufbaustrategie | Publisher: JoWood | Max. Spieler: Multiplayer | Autor: Matthias Jentsch | |
Insgesamt wirkt die Grafik sehr liebevoll. Die Häuser passen wundervoll in die Umgebung und unsere kleinen Wikinger sind klasse animiert. Wie bereits erwähnt ist die Nahansicht nicht zu empfehlen, denn hier sieht man deutlich die Pixel. Ein vorher noch relativ runder Kopf wird so zum eckigen Pixelhaufen. Da man in der Nahansicht aber sowieso keinen Überblick hat, kann man diese auch getrost weglassen. Richtig schön wirkt die Natur, das Wasser und die ganze Fauna. Da hüpfen Hasen, da blühen Blumen – Naturfreund, was willst du mehr? Zu der ansehnlichen Grafik gesellt sich eine wunderschöne Soundkulisse. Diese zählt wirklich mit Abstand zu den stimmungsvollsten ihrer Art. Zwar versteht man das Gebrabbel unserer Wikinger nicht, doch die Musik sucht ihresgleichen.
Auch die Steuerung funktioniert über weite Strecken tadellos. Mit einem Klick auf die linke Maustaste wählt man eine Figur aus, mit der rechten gibt man die Anweisung. Anfangs ist das häufige Benutzen der rechten Taste etwas ungewohnt, aber nach wenigen Minuten geht das Spiel locker von der Hand. Kleine Probleme erlebt man in Kampfsituationen. Zwar kann man den Krieger zuweisen, ob sie aggressiv, defensiv oder ignorant sein sollen, in der Praxis führt das aber zu Problemen. Hat man seine Truppe beispielsweise vor einer Stadt aufgebaut und will erst in Ruhe mit einem Katapult die Türme zerbröseln, muß man die Haltung auf ignorant stellen. Im Defensivmodus reicht nämlich ein Feind in Blickweite und schon stürmt unsere ganze Truppe in die Stadt, egal ob der Turm noch steht oder nicht. Steht die Haltung aber auf ignorant, bleiben unsere Helden stehen, auch wenn der Nebenmann abgemetzelt wird. Hier wurde einfach das defensive Vorgehen zu aggressiv gestaltet. Günstiger wäre es, wenn defensive Einheiten nur einen kleinen Umkreis verteidigen würden. Trotzdem werden auch Anfänger gut mit Cultures 2 klarkommen. Der Schwierigkeitsgrad steigt langsam aber sicher an. Auch die Komplexität der eigenen Siedlung nimmt nur langsam zu. Damit man jederzeit klarkommt, kann man sich seine Untertanen mittels Statistik anzeigen lassen und so eventuelle Engpässe beheben. Der Spieler erhält gleichzeitig jederzeit Meldungen über aktuelle Problemlagen.
Insgesamt umfaßt die Kampagne 10 Missionen, die durch die Story sehr schön miteinander verbunden werden. Außerdem gibt es noch Einzelspielerkarten und einen Multiplayermodus. Damit ist für langen Spielspaß gesorgt. Gerade der Multiplayermodus „Capture the Cow“ macht richtig Spaß und sorgt für eine hohe Langzeitmotivation. Erwähnenswert ist noch, daß auch Cultures 2 in der neuen „Jowood-Box“ kommt. Diese vereinigt die DVD- und die Eurobox und erlaubt es, dem Spiel ein ordentliches Handbuch beizulegen. Gerade dieses Handbuch soll nun auch noch kurz erwähnt werden. Zum einen ist es sehr gut gestaltet und bietet vielfältige Informationen und Einstiegshilfen. Auf der anderen Seite stehen allerdings auch viele Fehler, die eigentlich nicht sein müßten. So sind beispielsweise die Erklärungstexte bei den Wohnhäusern 3 - 5 total falsch. Auch haben sich einige Stilblüten eingeschlichen, die jedem Leser sofort ins Auge fallen. So sind die Waffen fast aller Helden in deutscher Sprache. Nur Hatschi trägt einen Saber (was ja im Zusammenhang dem deutschen Leser fast ein Lächeln entlockt). Am Ende des Handbuches ist eine kleine Zusammenfassung der Wikingergeschichte zusammengetragen. Gerade historisch interessierte Spieler wird dieser Teil besonders interessieren. Leider sind auch hier einige wenige Formulierungen etwas unverständlich. Aber im Endeffekt handelt es sich hier um Schönheitsfehler, die aber eben leider nicht per Patch zu beheben sind. |