Gabriel Knight 3 - Review

Gabriel Knight 3

Titel:
Gabriel Knight 3
Genre:
Adventure
Publisher:
Sierra
Max. Spieler:
1
Autor:
Matthias Jentsch

Adventure sind in den Tagen von schneller 3D-Grafik selten anzutreffen. Neuproduktionen findet man noch seltener. Zeit also, sich auf die alten Werte zu besinnen und sich die Budgetabteilungen der Kaufhäuser zu wagen. Dort findet man hin und wieder echte Rätselperlen. Eine von diesen haben wir heute im Test. Es handelt sich um Gabriel Knight, den Schattenjäger, dem wir schon zweimal aus der Patsche helfen durften.

ScreenshotGabriel hat es wirklich nicht leicht. So durfte er sich in einem ersten Abenteuer mit bösartigen Hexen anlegen. Kurz darauf verschlug es ihn in den bayrischen Wald, wo wir im zweiten Teil auf Werwolfjagd gehen durften. Beide Vorgänger hielten sich an die Adventuretraditionen und präsentierten sich im damalig populären Grafikgewand. Was jedoch die Gabriel Knight Reihe ausmachte, war stets die Verflechtung von Tatsachen und Fiktion. Alle Abenteuer unseres Helden beruhen zum Teil auf wahren Sagen und Mythen. Auch im dritten Teil wird mit dieser Tradition nicht gebrochen. Gabriel verschlägt es diesmal nach Rennes-le-Château in Frankreich. Diesen Ort umgibt bis heute ein Geheimnis, was irgendwie mit den Tempelrittern zusammenhängen könnte. Damit es dem Spieler nicht langweilig wird, wurde gleich noch eine Vampirgeschichte mit eingeflochten. Das Spiel beginnt aber wesentlich harmloser. Anfangs ist man eigentlich nur auf der Suche nach einem Baby, welches irgendwo entführt wurde. Die Vorgeschichte an sich läßt den Spieler noch sehr im Dunkeln tappen – vielleicht sogar zu sehr. Anfangs weiß der Spieler nämlich gar nicht, was er so richtig tun soll. Mit der Zeit beginnt sich aber ein Bild zu formen, welches den Spieler langsam aber sicher in den Strudel der Ereignisse stürzt.

ScreenshotWie bereits gesagt, präsentiert sich der dritte Teil der Gabriel Knight Reihe im grafisch aktuellen Outfit, sprich in 3D. Für ein Adventure bringt die dreidimensionale Ansicht immer etliche Probleme mit sich. Der Spieler muß sich gut orientieren können, darf keine Gegenstände übersehen und darf auch nicht unterfordert werden. Gerade das Problem der Orientierung stellt sich in der dritten Dimension massiv. Die Entwickler haben sich hier einen guten Weg ausgedacht. Im Prinzip steuert man nicht die Hauptperson sondern die Kamera. Dies mag auf den ersten Blick verwirrend klingen, funktioniert aber erstaunlich gut. So kann man mit den Richtungspfeilen die Kamera durch den Raum steuern und alles unter die Lupe nehmen. Gabriel wird uns nicht im Weg stehen, denn er wartet artig an seinem Standort und kommt erst in Bewegung, wenn man ein Objekt näher untersucht. Durch diese Art der Steuerung bleibt die Übersicht gewahrt. Eine direkte Steuerung braucht der Spieler auch nicht, denn Gabriel Knight kein Actionadventure. Insgesamt wurde die grafische Gestaltung gut gemacht. In Zeiten der Geforce 3 Beschleuniger ist die Grafik natürlich nicht auf dem neusten Stand, denn das Programm hat ja schon 2 Jahre auf dem virtuellen Buckel. Trotzdem sieht die Grafik sehr ansprechend aus. Gerade die Gesichter und die einzelnen Personen wurden sehr gut in Szene gesetzt. Man erkennt sogar eine gewisse Mimik und Gestik, die einem viel über den Charakter der Personen sagt. Auch die Handlungsorte weisen recht viele Details auf und ähneln ihren realen Vorbildern sehr. Einziger Kritikpunkt in Sachen Grafik sind die etwas zu eckig geratenen Rundungen, die einem des öfteren begegnen. Hier seien beispielsweise die Reifen der Motorräder und die Fontäne des Brunnens erwähnt. Ansonsten bekommt man aber in Sachen Grafik ein gut in Szene gesetztes Abenteuerspiel.

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