Gothic 2 - Review

Gothic 2

Titel:
Gothic 2
Genre:
Rollenspiel
Publisher:
JoWood
Max. Spieler:
1
Autor:
Matthias Jentsch

ScreenshotWie bereits im ersten Teil lebt Gothic 2 von der Spielwelt, die sehr glaubwürdig umgesetzt wurde. So reagieren alle Einwohner der Städte auf unsere Aktionen. Gehen wir einfach in ein fremdes Haus, werden wir kurz darauf Ärger mit dem Besitzer bekommen, töten wir die Schafe eines Bauern, ist man auch nicht sehr glücklich darüber, ja, es wird sogar bemerkt, wenn man die Schafe benutzt, um Wölfe abzulenken. Die Welt von Gothic 2 zählt somit zu den lebensnahesten, denen man im Spielesektor bisher begegnet ist. Auch grafisch macht das Programm einen wundervollen Eindruck. Die Städte, Bauernhöfe, Höhlen, und Landschaften versetzen den Spieler in eine andere Welt. Oft läuft man nur mit staunenden Augen durch die Welt und kann sich gar nicht an der Umgebung satt sehen. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde besonderer Wert auf die Landschaften gelegt. So erstrahlen die Wälder und Seen in einer unglaublichen Pracht. Dies hat allerdings auch Nachteile. So kann es in den Kämpfen durchaus vorkommen, daß man seinen Helden zwischen all den Bäumen und Sträuchern aus den Augen verliert. So ist man teilweise gezwungen, freies Land zu suchen, um sich mit den Monstern anzulegen. Ein zweiter Wermutstropfen dieser grafischen Pracht ist der enorme Hardwarehunger. In voller Pracht erstrahlen die Landschaften nämlich erst, wenn man die Sichtweite auf 250 – 300% stellt, eine Aufgabe, der nur sehr starke Rechner gewachsen sind.

ScreenshotDamit neben dem Auge auch das Ohr etwas zum Freuen hat, wurde bei der akustischen Umsetzung auch nicht geschlampt. Die musikalische Untermalung trägt viel zur Atmosphäre bei. Das man des öfteren auf die selben Sprecher trifft, fällt einem nach kurzer Zeit schon nicht mehr auf. Gothic 2 verzichtet fast vollständig auf Text. Allen Gesprächen kann man zuhören. Hierbei fällt positiv auf, das das Spiel aus heimischen Landen kommt, so viel das Risiko einer Synchronisation weg. Insgesamt ist das Spiel also ein Genuß für Aug und Ohr. Damit Gothic 2 aber auch ein Fest für den Geist wird, muß es sich auch vernünftig steuern. Veteranen des ersten Teils sollten mit der Steuerung keine Probleme haben. Anfänger werden aber gerade am Anfang ihre liebe Mühe mit den teils recht schweren Kämpfen haben. Die Kampfsteuerung ist zwar in zwei verschiedenen Modi verfügbar, leichter wird das Spiel aber dadurch nicht. Hauptärgernis ist, das unser Held ab und zu vollkommen unbeteiligte Personen trifft. Das wird immer dann ein Problem, wenn man es mit mehreren Gegner zu tun hat, bzw. mehrere Leute um einen Kampf herum stehen. Da man seinen Gegner nicht festschalten kann, kann es durchaus passieren, das das Programm einen anderen Gegner ins Visier nimmt. Bei der bereits erwähnten realistischen Umgebung sorgt man so schnell für viele Feinde. Glücklicherweise sind solche Situationen selten, wären aber vermeidbar.

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